Störwels (Sturisoma)
Die einzelnen Arten von Sturisoma und Sturisomatichthys unterscheiden sich in der Größe, Kopf- und Flossenform. Im Handel werden Sturisomatichthys oft als Sturisoma bezeichnet.
An die Wasserhärte stellen sie keine besonderen Ansprüche und selbst bei der Temperatur sind sie mittlerweile sehr unserem europäischen Klima angepasst. Sie laichen regelmäßig in unserem harten Lorscher Leitungswasser und die Eier entwickeln sich bei 25° C prächtig.
Achtung! Wie immer beim Erhalt von Fischen bitte nach den Wasserwerten fragen. Nur weil die Tiere in unserem Wasser problemlos zur Vermehrung gebracht werden können, bedeutet das nicht, dass andere Züchter sie nicht auch in anderen Wasserverhältnissen pflegen und sich die Tiere über Generationen daran gewöhnt haben. Eine Umstellung ist immer schwierig und sollte in langsamen Schritten erfolgen.
Schon in meiner ersten Zuchtanlage in den 90er Jahren, im Keller der Eltern, hatte ich ein Trio Sturisomatichthys aureum. Obwohl sie Wildfänge aus Südamerika waren, laichten sie ständig bei einer Temperatur um die 25 Grad und die Eier entwickelten sich bereits damals in unserem Wasser gut. Ich bekam allerdings nicht ein einziges Jungtier groß. Trotz allem möglichen Futter, das ich probierte, selbst Spirulinapulver und Eipulver auf eine Schieferplatte geschmiert und trocknen lassen, verhungerten mir die Babys, nachdem der Dottersack aufgezehrt war. Erst viele Jahre später erfuhr ich den Grund: Sturisoma Babys suchen kein Futter (übrigens genau wie auch Seepferdchen)! Da sie in Südamerika während der Regenzeit in überfluteten Gebieten ablaichen, brauchen sie nicht auf Nahrungssuche zu gehen. Dort schwimmt ihnen genug Essen direkt ins kleine Mäulchen. Problem im Aquarium: wie schaffe ich es genug Futter in der Schwebe zu halten, ohne das Aquarienwasser zu stark zu belasten? Im Aquarium der Elterntiere klappt das nicht. Darum nutze ich einen Hangon Ablaichkasten.
Ich sauge die aus den Eiern geschlüpften Jungfische ab und setze sie in den Kasten. Sobald der Dottersack aufgezehrt ist, beginne ich mindestens dreimal täglich eine Futterpaste über die kleinen Sturisoma zu schmieren. Die Paste löst sich langsam auf und rieselt über die Welse. Da ständig Wasser aus dem Aquarium in den Hangon Ablaichkasten gepumpt wird, kann in dem kleinen Kasten das Wasser nicht schlecht werden und die Jungfische schwimmen trotzdem im Futter. Die Trennwände im Bild des Hangon Ablaichkasten habe ich für die Sturisoma Aufzucht entfernt. Von dem Kastenboden sauge ich mit einem 4/6mm Luftschlauch mindestens zweimal täglich den Futterstaub ab. Hinter das Gitter vom Rücklauf ins Aquarium habe ich ein Stück groben Schaumstoff gesteckt. Grob, damit er nicht zu schnell verstopft und trotzdem die Ritzen verschließt, damit die Jungen im Hangon Ablaichkasten bleiben. Mit diesen Hilfsmitteln und dem Pflegeaufwand schaffe ich es endlich Sturisoma Babys groß zu bekommen.