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kleine Süßwassernadel (Enneacampus ansorgii)

Steckbrief für die kleine Süßwassernadel (Enneacampus ansorgii)

Klasse: Fische (Pisces)
Überordnung: Knochenfische (Osteichthyes)
Ordnung: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Unterordnung: Seenadelartigen (Syngnathiformes)

Familie: Seenadeln (Syngnathidae)
Gattung: Enneacampus

Art: Enneacampus ansorgii


 Natürliche Herkunft:  West-Afrika
Aktuelle Herkunft:      Nachzucht
 
 Endgröße bis zu:          12 -   14 cm    entspricht der ca. Endgröße  
Becken-Seitenlänge:     60 cm  
 Die Beckengröße ist der aktuellen Tiergröße anzupassen. Die angegebene Größe ist die Mindestgröße, die bei ausgewachsenen Tieren eingehalten werden sollte. 
 
Temperatur:    22-28 °C         pH-Wert:  7,0-8,5       Wasserhärte: mittel – hart
 

Sozialverhalten:
 Gesellig - es sollten mindestens 6 Tiere gehalten werden, wenn möglich mehr. 

 Ernährung:
 Carnivor (Fleischfresser): 
feinstes Frost- & Lebendfutter, dekapselte Artemiaeier,

 Schadstoffe:

 Ammonium/Ammoniak:         NH4 / NH3 sollte in der Regel nicht nachweisbar sein.

Nitrit:                                      NO2 sollte in der Regel nicht nachweisbar sein. 
Nitrat:                                     NO3 sollte 100 mg/l nicht langfristig überschreiten.

Geringfügig erhöhte Werte werden von den Tieren kurzfristig toleriert. 
Falls Schadstoffe nachgewiesen werden, ist ein Teilwasserwechsel erforderlich. Die Filterleistung und die Besatzmenge müssen überprüft und gegebenenfalls korrigiert werden. 

Gefährdungsstatus:   nicht gefährdet
 

Zierfische tolerieren je nach Herkunft und Domestizierungsgrad problemlos deutlich andere Werte als in der Natur. Es ist darauf zu achten, dass Veränderungen der Haltungsparameter langsam und immer nur in kleinen Schritten erfolgen. 



Meine Gruppe Süßwassernadeln erhielt ich am 19.06.2024 von einem befreundeten Zierfischgroßhändler. Es waren Wildfänge aus Afrika. Dort wurden sie in langsam fließenden Gewässern gefangen. Ich durfte mir eine Gruppe von 10 Tieren selbst fangen und auch zwei bereits trächtige Männchen mitnehmen. Ja, kein Schreibfehler, trächtige Männchen. Die kleine Süßwassernadel ist mit Seepferdchen verwandt und die Männchen tragen die Eier in einer Bauchtasche aus, bis sich die Babys entwickelt haben. Sie sind also lebendgebärend. Laut verschiedener Literatur benötigen sie ab 24 Grad und hartes Wasser. Durch einen Defekt in meiner Heizungsanlage und die Unzuverlässigkeit meiner Heizungsbaufirma kühlte sich ihr Aquarienwasser auf 21 Grad ab, was sie aber nicht störte. Sie balzten fleißig. Unsere Lorscher Wasserwerte schienen ihnen ebenfalls gut zu gefallen. In meiner Ausbildungszeit hatten wir auch diese interessanten Tiere im Betrieb und daher wusste ich bereits, dass die Fütterung problematisch werden könnte, vor allem bei Wildfängen. Hätte ich keine stabilen Ansätze von Microfex gehabt, hätte ich mich nicht an die Pflege dieser Fische gewagt. Glücklicherweise las ich erst zu spät, dass die kleine Süßwassernadel keine Würmchen essen soll. Meine Wildfänge kannten diese Behauptung zum noch größeren Glück auch nicht und machten sich gierig über die angebotenen Microfex her. Auf Grund ihrer kleinen Mäuler kann ich mir allerdings gut vorstellen, dass Tubifex und Glanzwürmer zu groß für sie sind und deswegen ignoriert werden.

 Die frisch geschlüpften Baby Nadeln wollte ich mit Artemia Nauplien füttern. Dummerweise funktionierten meine Brutversuche nicht und aus den Eiern schlüpften keine Larven. Damit die Kleinen nicht verhungerten, versuchte ich dekapselte Artemiaeier der Firma Hobby und die bereits bei der Sturisoma Aufzucht bewährte Futterpaste, die sich langsam im Aquarium auflöst und einen Infusorien ähnlichen Vorhang durch das Becken treiben lässt. Erfreulicherweise nahmen die Babys diese Alternativfutterarten an.
 Durch ihre Ernährungsweise empfiehlt sich die Haltung der Süßwassernadel im Artenbecken. Möchte man sie nicht allein pflegen, eignen sich als Gesellschaft ruhige, kleine Tiere, wie beispielsweise Zwerggarnelen und Zwergbärblinge. Die frisch geschlüpften Babys von Zwerggarnelen stellen aber sicherlich eine willkommene Bereicherung auf der Speisekarte der Nadeln dar.


 Am 25.08.2024 schwamm der dritte Wurf Jungfische im Aquarium. Während die frisch geschlüpften Nadeln gerade einmal um die 2 cm sind, haben die Jungtiere des ersten Wurfs bereits eine Länge von ca. 4 cm erreicht. Da die ersten 20 Jungfische, sobald sie Verkaufsgröße erreicht haben, zum befreundeten Großhändler gehen werden, dauert es noch eine Weile, bis ich Tiere abgeben kann.
 Anfang September sah ich keine Nadeln vom 3. Wurf mehr im Becken. Fressfeinde gibt es keine. Eventuell fraßen die älteren Jungtiere den Kleinen das Futter weg. Ich setzte das bereits wieder trächtige Männchen kurz vor dem entlassen der Jungfische in einen Hangon Ablaichkasten und versuchte die neuen Jungen darin groß zu bekommen. Die Jungtiere des ersten Wurfs sind mittlerweile  5 – 6 cm groß