Halbschnabelhechte (Nomorhamphus)​

Halbschnabelhechte gehören zu den kannibalistischsten Mitgliedern der lebendgebärenden Zierfische. Wenn sich neu geborene Junge nicht unmittelbar nach ihrer Geburt verstecken können, fallen sie ihren größeren Artgenossen zum Opfer.

Am 05.06.2023 sah mein Arbeitskollege einige Jungfische des Orangeflossen Halbschnabelhechts (Nomorhamphus ebrardtiis) in der Verkaufsanlage vom Aquaristik Partner. Das Wasser "kochte" bereits, da die großen Fische hinter den neu geborenen Jungfischen her jagten. Ich begann sofort die Jungfische heraus zu fangen. 10 konnte ich retten und mit nach Hause nehmen. Am folgenden Tag hatte ein weiteres Weibchen gelaicht. Leider sah ich das zu spät und konnte nur 2 Jungfische retten. Die 12 schwimmen jetzt zu Hause in meiner Anlage und wachsen ungestört heran. Ich füttere sie mit Mikrofex Würmern und Flockenfutter. Wenn sie groß genug sind, nehme ich sie wieder mit in den Betrieb. Vielleicht behalte ich aber auch eine kleine Gruppe zur weiteren Vermehrung.
Nur eine Woche später laichte ein weiteres Weibchen ab und ich konnte nochmals 10 Jungfische fangen, bevor sie gefressen wurden. Faszinierend, ein Aquarium voll mit hungrigen Halbschnabelhechten, gemalten Schwielenwelsen und extrem wenig Versteckmöglichkeiten und trotzdem konnten einige Jungfische es kurzfristig vermeiden, gefressen zu werden.
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​An das Hälterungswasser stellen sie keine besonderen Ansprüche und kommen mit unserem Leitungswasser gut klar. Sie mögen etwas Strömung und haben sich auf die Futteraufnahme an der Wasseroberfläche spezialisiert. Ihr unterer "Schnabel" ist etwas länger, als der obere. Vergesellschaften lassen sie sich gut mit anderen, friedlichen Fischen, die aber nicht zu klein sein dürfen, um nicht gefressen zu werden. Durch ihr Verhalten und ihre Lebensweise eignen sie sich gut, um eine Überpopulation von anderen Fischen im Aquarium zu verhindern.