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Harnischwelse

Goldene Antennenwelse, die an einer JBL ProNovo Pleco XL Tablette knabbern. Diese Tabletten haben den Vorteil nur etwas aufzuquellen und sich nicht aufzulösen. Die Welse müssen sie abraspeln, wie den Aufwuchs in der Natur. Außerdem enthalten die Tabletten Holz, das für die Verdauung der Antennenwelse gut ist.

Harnischwelse, wissenschaftlich Loricariidae oder umgangssprachlich auch Saugwelse genannt, kommen ursprünglich aus Mittel- und Südamerika und sind eine der artenreichsten Fischfamilien überhaupt. 
Durch das in den letzten Jahren immer schnellere Vordringen der Menschen in den Regenwald, wurden bis dahin unbekannte Gebiete erschlossen und Tiere schneller entdeckt, als sie wissenschaftlich bestimmt werden konnten. Man behalf sich bei den Harnischwelsen mit den sogenannten L - Nummern. L steht für Loricariidae und die Nummer wurde nach der Reihenfolge der Entdeckung vergeben.

Mussten sich unsere Großväter noch mit dem blauen (der in Wirklichkeit grau ist) Antennenwels zufrieden geben, findet man heutzutage auch Albinos, goldene mit schwarzen, oder sogar blauen Augen, Schildpatt, die eine goldene Grundfarbe und braune Schecken haben, schneeweiße Antennenwelse und natürlich die wunderschönen Tüpfel- und Weißsaum-Antennenwelse, die eine tiefschwarze Grundfärbung haben und eine feine, weiße Punktzeichnung. Der echte Weißsaum-Antennenwels hat dazu noch eine strahlend weiße Linie in der Rücken- und der Schwanzflosse. Die L-181 und L-183 Welse (also Tüpfel- und die Weißsaum-Antennenwelse) benötigen zur Zucht immer noch saures und sauberes Wasser. Die anderen aufgezählten Arten haben sich seit Generationen an unterschiedliche Wasserwerte angepasst und vermehren sich mittlerweile in fast jedem Wasser, egal wie "hart" es ist. Von ihnen gibt es auch Schleierformen.

Durch die Zerstörung des Regenwaldes und den Bau von Staudämmen werden leider auch die Lebensräume der Harnischwelse bedroht, bzw. wurden bereits vernichtet. Der sorglose Umgang von Goldgräbern mit Quecksilber rottete bereits vor Jahren fast die gesamte Population der Blauaugen Harnischwelse (Panaque suttoni) aus. Es gibt zwar wieder einige wenige Exemplare, allerdings zu extrem hohen Preisen. Über eine erfolgreiche Nachzucht ist mir bisher nichts bekannt.

Der Zebra Harnischwels L46 (Hypancistrus zebra) wurde von Brasilien vor Jahren unter Schutz gestellt und seine Ausfuhr verboten. "Geschäftsleute" fingen trotz des Verbots weiterhin und schmuggelten sie über die Grenzen, da eine Ausfuhr aus anderen südamerikanischen Ländern nicht verboten ist. Gewissenhafte Händler importierten seit dem Ausfuhrverbot keine Tiere mehr, auch nicht aus Kolumbien, oder Peru. Da die Nachzucht dieser tollen Fische bereits vor Jahren gelang, war das auch nicht nötig.
Brasilien hat die Zebra-Harnischwelse ab Februar 2023 unter Artenschutz stellen lassen. In Deutschland werden sie deswegen unter Cites Anhang 2 gelistet. Jede(r) Halter(in) und Züchter(in) ist somit verpflichtet der Artenschutzbehörde seine Bestandsveränderungen mitzuteilen, ein Zuchtbuch zu führen und bei Abgabe von Nachzuchten dem neuen Besitzer einen Herkunftsnachweis auszuhändigen. Neu erworbene Tiere müssen bei der zuständigen Artenschutzbehörde angemeldet werden. Die Artenschutzbehörde (nicht das zuständige Veterinäramt) ist über jede Bestandsveränderungen zu informieren, also bei Zukauf, Verkauf, Vermehrung oder Tod der Tiere. 
Meiner Meinung nach wäre ein Importverbot am einfachsten gewesen. Die Buchführungs- und Meldepflicht schreckt leider viele Aquarianer ab und einige Züchter(innen) trennen sich vor dem Inkrafttretens der neuen Verordnung von ihren Zuchtgruppen.
Ich hoffe, dass trotz der Bürokratie weitergezüchtet wird, auch wenn der Verkauf der Tiere schwieriger werden wird. Da sie in der Natur vom aussterben bedroht sind, liegt die Arterhaltung jetzt in den Händen der Aquarianer(innen). Dann könnten in einigen Jahren, nach einer Renaturierung in Brasilien, Nachzuchten ausgewildert werden, um diese herrlichen Fische in der Natur zu erhalten. Ein schöner Traum..... Renaturierung..... wird in Deutschland teilweise gemacht (natürlich nur, wenn keine wirtschaftlichen Interessen dadurch gefährdet werden, also genauso wie überall auf der Welt..... leider.......). 

Bisher (Stand Februar 2023) hatte ich leider noch keinen Zuchterfolg meiner 2019 zugelegten L46. Ich befürchte allerdings, ich habe zuviele Männchen und kaum Weibchen. Als ich mir 2019 Babys mit einer Größe von ca. 2 cm holte, war natürlich kein Geschlecht erkennbar. Um sie nicht zu stören, habe ich sie in ihrem Aquarium in Ruhe gelassen und seitdem auch nicht herausgefangen. 

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Die Meldung der 8 gepflegten Welse habe ich im Januar 2023 an die Artenschutzbehörde in Darmstadt gemacht und werde weiterhin versuchen sie zu vermehren.

Am 17.03.2023 gab ich ein vermutliches Paar an Sjoukje R. ab. Sechs Tiere sollten als Gruppe ausreichen und Sjoukjes Gruppe bekommt hoffentlich durch die neuen Mitglieder Lust auf Vermehrung (natürlich habe ich die Bestandsänderung beim Regierungspräsidium gemeldet).