Lebendgebärende
Wie der Name bereits vermuten lässt, bringen diese Fische fertig entwickelte Babys zur Welt, die aber, im Gegensatz zu den meisten Babys von Säugetieren, unmittelbar nach der Geburt auf sich selbst gestellt sind, nicht gepflegt und auch nicht beschützt werden. Oftmals stellen sogar die eigenen Artgenossen den Babys nach und versuchen sie zu fressen. Je nach Art sind sie mehr, oder weniger kannibalistisch. Guppys beispielsweise verschonen meist ihre Nachkommen, Mollys stellen ihren Jungen auch weniger nach, Platy und Schwertträger jagen ihre Nachkommen intensiver, aber am schlimmsten sind Hechtlinge.
Aus diesem Grund ziehen sich in der Regel Weibchen kurz vor der Geburt zurück, verlassen ihre Gruppe und suchen Schutz zwischen dichten Pflanzen, oder in unwegsamen Gelände, um ihrem Nachwuchs bessere Versteck- und damit Überlebenschancen zu geben.
Im Aquarium sind gute Versteckmöglichkeiten (beispielsweise eine dichte Bepflanzung) für junge Lebendgebärende überlebenswichtig. Das Muttertier frisst in der Regel die eigenen Jungen nicht unmittelbar nach der Geburt. Das schwangere Weibchen kann in einem Ablaichkasten separiert werden und, nachdem sie ihre Babys geboren hat, wieder zurück in das Hälterungsbecken gesetzt werden. Die Jungfische können so geschützt im Ablaichkasten aufwachsen, bis sie eine Größe erreicht haben, in der sie nicht mehr verspeist werden können. Ablaichkästen bekommt man in verschiedenen Ausführungen im gut sortierten Fachhandel, oder man bastelt sich selber welche.
Fast alle käuflichen Ablaichkästen haben ein Problem mit der Sauerstoffversorgung des Wassers. Klar, durch die engen Schlitze, durch die die Jungfische nicht schwimmen können, strömt auch kein Wasser. Abhilfe kann mit einem Sprudelstein geschaffen werden, oder mit einen Ablaichkasten, in den Wasser aus dem Hälterungsaquarium gepumpt wird, oder man lässt die Babyfische direkt in ihr Aufwuchsaquarium schwimmen.
Das ist ein selbst gebastelter Ablaichkästen. Er bietet den Fischen viel Schwimmraum und durch die relativ große Maschenweite kann das Aquarienwasser ideal zirkulieren. Helmut baute mir damals die Styrodurrahmen, die für das Schwimmen und die Befestigung des Netzes dienen. Inge nähte das Netzgewebe zusammen. Dann befestigte Helmut den genähten Netzkorb mit Angelschnur an dem Styrodurrahmen. Damit die Elterntiere immer etwas zu essen finden, habe ich eine Keramik Futterschale in den Körben stehen, in der Futtertabletten liegen bleiben können. Die frisch geschlüpften Jungfische können vor den erwachsenen Fischen durch das Netz ins Aquarium fliehen. Der im Aquarium eingebaute Filter sorgt für den Abbau der Schadstoffe und die benötigte Sauerstoffversorgung.
Mir ist in der Aquaristik der praktische Nutzen am wichtigsten. Aussehen und Schönheit liegen im Auge des Betrachters. Solange das Aquarium nicht neben dem Bett steht, spielt die Lautstärke bei mir eine untergeordnete Rolle. Wichtig sind mir Funktionalität, Effektivität, der gefahrlose Einsatz und die einfache Reinigung. Bei all diesen Kriterien punkten die über Luft betriebenen Filter. Der sogenannte HMF (Hamburger Mattenfilter) hat eine riesige Oberfläche und bietet reinigenden Bakterien jede Menge Platz. Die Reinigung ist wegen seiner Größe allerdings etwas schwieriger, als bei den Filterpatronen der kleineren Schwammfilter. Deswegen haben meine Aquarien einen kleineren Vorfilterschwamm, der Jungfische von der Filterkammer fern hält. Durch seine handliche Größe von ca. 10 * 15 cm ist er zur Reinigung leicht auszudrücken. Bilder sind unter der Rubrik Hälterungsanlage.