Aktuelle Aquaristik Termine in der Lorscher Umgebung stehen auf der Elodea Aquarienverein Webseite.

28.04.2024 - auf der Webseite des Aquarienvereins Elodea sind Informationen über die erste Ausstellung und Fischbörse des Vereins Fauna Aquatica. Als Vereinsmitglied dort und in der Elodea, sowie als Angestellter beim Aquaristik Partner in Lampertheim, habe ich eine spezielle Sichtweise auf solche Veranstaltungen - um es vorweg zu nehmen, eine sehr positive!

Ich sehe Fischbörsen nicht als Konkurrenz für den Handel, sondern als Werbeaktionen für unser Hobby. Meiner Meinung nach sind Börsen hervorragend dazu geeignet, neue Aquarianer zu gewinnen. Bedenken sollte man, gewerbliche Züchter dürfen nicht auf Fischbörsen verkaufen. Züchter auf Fischbörsen dürfen keine Gewinnerzielungsabsicht haben. Die Börsen dienen dazu, überschüssigen Nachzuchten ein neues Zuhause zu bieten und natürlich für den regen Erfahrungsaustausch. Sollte durch den Verkauf auf Börsen ein kleiner Kostenausgleich erzielt werden, ist das ein angenehmer Nebeneffekt. Deswegen sollte man Preise von Tieren, die auf Börsen angeboten werden, mit den Preisen im Fachhandel nicht vergleichen, sondern sich über das ein oder andere Schnäppchen freuen.  
  
Aquarienvereine und ihre Fischbörsen sind für die Arterhaltung und das Angebot von wenig nachgefragten Fischen genial. Im Verein besteht die Möglichkeit ohne Gewinnerzielungszwang Arten zu erhalten und auch Arten nachzuzüchten, von denen nur wenige Jungfische zu erwarten sind. Auf Börsen können diese dann Interessenten angeboten werden. Der Handel stößt da leider an seine Grenzen, da er wirtschaftlich agieren muss. Der Fachhändler verfügt in der Regel über kein monatliches Gehalt, sondern muss alle Kosten für Personal, Miete, Energie, Versorgung der Tiere, Steuern, Versicherungen und noch einigem mehr durch Gewinne decken, die ausschließlich durch Verkäufe erzielt werden können, da der Fachhandel bisher noch keinen Eintritt verlangt und auch die Beratung für den Kunden meist kostenlos ist. Das beratende Personal arbeitet für den Fachhändler allerdings nicht kostenlos. Nicht nur, weil ich zu diesem Kostenfaktor gehöre, sondern weil auch ich Beratung in vielen Bereichen benötige, bezahle ich lieber etwas mehr und sichere mir damit auch zukünftig die Möglichkeit der Beratung (ein Grund, warum ich durch die damalige Werbung eines Baumarkt Discounters noch nie einen Fuß in dessen Laden gesetzt habe und es auch nicht werde, selbst wenn er Artikel verschenken sollte: kurze Öffnungszeiten, keine Fachberatung, günstige Preise! Kurze Öffnungszeiten und günstige Preise finde ich zwar gut, aber ohne Fachberatung bringen mir die günstigsten Preise nichts, wenn ich nicht weiß, wie ich was anwenden soll.)

20.04.2024 - auf der Webseite des Aquarienvereins Elodea steht ein Rückblick über den gestrigen Vortrag von Frank Schäfer bei der Hottonia in Darmstadt, den auch ich besucht habe.

25.02.2024 - zwei Bilder einer neu ausgesuchten Zuchtgruppe von hellblau Leopard gelb Guppys, zwei Bilder der Hochlandkärpflinge und die überarbeitete Bestandsliste ist online. 

10.01.2024 - Fotos der Guppy hellblau Leopard rot, Bilder der getigerten Limias (Limia islai) und die überarbeitete Bestandsliste ist online. 
Am Donnerstag, dem 11.01.2024 ab 14:30 Uhr sind geringe Mengen von Kuba Kärpflingen (Limia vittata), Tiger Kärpflingen (getigerte Limia, Limia islai), Flitterkärpflingen (Ameca spendens) und Liberty Mollys (Poecilia gillii) bei Aquaristik Partner in Lampertheim vorrätig.

30.11.2023 - neue Fotos der Guppy yellow tiger king cobra inklusive einiger Fehlfarben Nachzuchten, Bilder der Kuba Kärpflinge (Limia vittata) von denen eine geringe Anzahl bei Aquaristik Partner in Lampertheim sitzt und neue Bilder der Guppy Leopard rot mit hellblauem Körper sind online. 

November 2023: Die Positivliste ist glücklicherweise (vorerst) vom Tisch. Schutz für bedrohte Tiere bietet sie sowieso nicht.
Mal sehen, wann der Nächste sie wieder ins Gespräch bringt.........

Positivlisten für Tierhaltung? Meiner Meinung nach gibt es bessere Lösungen

Das Problem der überfüllten Tierheime hat Herr Cem Özdemir leider richtig erkannt. Seinen Lösungsansatz teile ich nicht.
​Aussagen, wie von Herrn Özdemir (Zitat:"Warum braucht jemand etwa anspruchsvoll zu haltende exotische Tiere wie Schlangen oder ein Chamäleon zu Hause?") kann ich mir nur erklären, dass er sich noch nie damit beschäftigt hat. Auch wenn Schlangen nicht meine Lieblingstiere sind, kenne ich einige Experten, die deren Bedürfnisse und Ansprüche kennen und Freude bei der Pflege und Zucht haben. Zwerg-Chamäleons wollte ich allerdings schon einmal pflegen, verwarf aber den Wunsch, nachdem ich mich über die Pflege informiert hatte und mir eingestehen musste, dass ich deren Bedürfnisse nur unter extrem hohem Kosteneinsatz erfüllen könnte.
Wenn man die Bedürfnisse der zu pflegenden Tiere erfüllt, sehe ich keinen Sinn in einem generellen Verbot.

Anstatt eine Positivliste (eine Liste in der nur erlaubte Tiere stehen), die bereits vor Jahrzehnten im Gespräch war, damals aber meiner Meinung nach glücklicherweise verworfen wurde, wären Sachkundeprüfungen eine wesentlich sinnvollerer Maßnahme.
Durch Aufklärung und das Anbieten von Alternativen, überzeugt man leichter, als durch Verbote.
Die zur Zeit bestehenden Negativlisten (auf denen stehen alle verbotenen Tiere. Was nicht in der Liste steht, ist erlaubt) sind in meinen Augen ausreichend. Die Vorschriften für den Handel mit der Beratungspflicht sind ebenfalls ausreichend. Die wahren Probleme werden durch den illegalen Tierhandel verursacht, nicht durch die angemeldeten, kontrollierbaren Fachhandelsgeschäfte.

Der Großteil der tierführenden Fachgeschäfte will seine Kunden glücklich machen. Dies gelingt nur, wenn sich die Tiere wohl fühlen und durch ein langes Leben ihre Halter erfreuen. Das erreicht man durch sachkundige Beratung und tiergerechte Haltung.
Ich verkaufte einer Kundin keine Fische, weil sie noch kein Aquarium hatte, dieses aber direkt mitnehmen wollte, mit allem benötigten Zubehör. Sie wollte nur nicht 14 Tage warten, bis die Biologie im Aquarium angelaufen ist, sondern die Fische gleich mitnehmen. Sie war auch nicht bereit 14 Tage lang tägliche Teilwasserwechsel und Bakterien zuzugeben (kann man machen, um die entstehenden Giftstoffe zu entfernen, aber ich persönlich finde die 14-tägige Einlaufphase für Aquarien ohne Tierbesatz und die während dieser Zeit Benutzung von Starterbakterien besser. Man stresst die Tiere nicht unnötig und verbraucht weniger Wasser.). Vermeidbares Tierleid und eventuell sogar der Tod der Fische rechtfertigten meiner Meinung nach nicht den Umsatz des verkauften Zubehörs. Sie beschimpfte mich, warf mir vor, ich wäre angestellt, um ihr Tiere zu verkaufen. Ich antwortete ihr ruhig, dass ich nicht nur angestellt bin, um Umsatz zu erzielen, sondern auch das Tierwohl zu beachten habe, das sie ignoriert. Wer nicht bereit ist, die Bedürfnisse seiner Pfleglinge zu erfüllen, verdient keine!
Eine frustrierende Situation, da es mir Freude bereitet Menschen glücklich zu machen. In diesem Fall konnte ich es aber nicht, da kein Entgegenkommen signalisiert wurde. Man kann jetzt sagen, meine Entscheidung war unklug, denn dadurch wurde eine Kundin verloren. Vermutlich wäre diese Frau niemals eine gute Kundin geworden. Sie hätte die Tiere umgebracht, aber dafür die Schuld bei mir, dem Verkäufer gesucht (womit sie Recht gehabt hätte, wenn ich ihr trotz ihrer Aussagen die Tiere verkauft hätte.).
Dieses Beispiel zeigt, dass man nicht alles verallgemeinern sollte. Es gibt Menschen, die zur Tierhaltung nicht geeignet sind. Deswegen Verbote für alle zu erlassen, finde ich überzogen. Kümmert und bemüht man sich um das Wohl seiner Pfleglinge, bereiten sie Freude, Spaß, Entspannung und Erholung, also quasi Urlaub zu Hause.

Bereits vor Jahren sagte ich einer Tierärztin, die der Meinung war, alle Tierhalter seien Tierquäler und alle Händler seien nur auf den schnellsten und größtmöglichsten Gewinn aus: angenommen es wäre tatsächlich so, dass allen Händlern die Tiere egal wären, selbst dann müssten die Händler für den bestmöglichen Zustand und das Wohlbefinden der Tiere sorgen, denn nur zufriedene Kunden werden zu Stammkunden. Unzufriedene Kunden kaufen nichts mehr und ohne Kunden kann kein Händler existieren.
Aus dieser Sicht hatte sie es noch nicht gesehen, gab sie damals nachdenklich zu.

Ich bin für einen Sachkundenachweis, Aufklärung und fachkundige Beratung vor dem Tierkauf. Irgendwie habe ich das Gefühl dass man sich früher stärker bemüht hat, Menschen mit Argumenten zum richtigen Handeln zu bewegen. Vielleicht bilde ich es mir aber auch nur ein. Durch Überzeugung und lohnende Alternativen erreicht man meiner Meinung nach viel mehr, als durch Verbote, auch wenn diese noch so gut gemeint sind. 

Vielleicht bilde ich mir auch nur ein, dass in den letzten Jahren weniger an den Ursachen, als an den Symptomen von Problemen gearbeitet wurde. Das aktuellste Beispiel sehe ich gerade in der Anwerbung brasilianischer Pflegekräfte für Deutschland. Würde man die Arbeitsbedingungen und die Vergütungen verbessern, würden auch mehr Menschen in diesen wichtigen Berufen bleiben. Ich durfte einige Pflegekräfte kennen und schätzen lernen. Leider gaben einige von ihnen ihren Beruf auf, weil sie ihn nicht so ausüben konnten, wie es für sie und die zu pflegenden Personen wichtig gewesen wäre. Zeit- und Kostendruck, Überarbeitung, schlechte Bezahlung, Frustration und Resignation. Arbeiten wurden minutiös festgelegt und feste Kostensätze dafür eingeführt. Selbst Ärzte bekommen vorgeschrieben, wieviel Zeit sie für welche Krankheit und Behandlung benötigen dürfen. Die Menschlichkeit und Fürsorge blieb dabei auf der Strecke. Gerade wenn man krank ist, benötigt man aber genau die, um schnell wieder gesund zu werden. Leider können wir uns die aber anscheinend nicht mehr leisten. Dafür zahlen wir dann lieber für weitere benötigte Behandlungen, die vermutlich nicht gebraucht worden wären, hätte man vorher etwas mehr Zeit investiert.......
Aber zurück zu den Brasilianern: aus welchem Grund sollten Menschen, fern ihrer Heimat, mit ihrem Beruf glücklich werden, wenn sie durch die Rahmenbedingungen selbst krank und unzufrieden gemacht werden? Deswegen sehe ich in der Anwerbung fremder Pflegekräfte keine Lösung, sondern die Schaffung neuer Probleme. Für was bezahlen wir eigentlich Steuern, wenn damit nicht einmal mehr das Gesundheitswesen finanziert werden kann? Warum wurden Krankenhäuser privatisiert und dadurch gezwungen Gewinne zu erwirtschaften? Einrichtungen, die zum Wohl der Menschen dienen, gehören nicht privatisiert. Ärztliche Versorgung, Energie- und Wasserversorgung, Verwaltung, Schutz und Aufrechterhaltung der Ordnung sind solche Bereiche, die in staatliche Hand gehören und mit Steuergeldern unterstützt gehören. Meiner Meinung nach gibt es genug Sparpotential im Haushalt, um die wirklich wichtigen Dinge zu finanzieren. Solange aber der eigene Vorteil und der Vorteil von Nahestehenden in der Politik mehr zählt, als das Wohl der Allgemeinheit, wird sich nichts ändern. Aber was weiß ich schon?  

Einen Sachkundenachweis wünsche ich mir übrigens auch für einige Eltern und Politiker.





L46 Zebraharnischwelse sind unter WA II gelistet und daher ab 2023 meldepflichtig

Vorhandene Zebra Harnischwelse L46 (und auch von der Listung betroffenen Rochenarten) sollten auf jeden Fall vor dem 23.02.2023 angemeldet werden, um den rechtmäßigen Erwerb zu beweisen, falls man keinen  Einkaufsbeleg hat (was oft der Fall sein wird, da in den letzten Jahren viele Tiere von Hobbyzüchtern, die keine Rechnungen schreiben, angeboten wurden).
Für uns an der Bergstrasse ist dafür das Regierungspräsidium in Darmstadt zuständig und hat folgendes Formular auf seiner Webseite zur Verfügung gestellt:
https://rp-darmstadt.hessen.de/sites/rp-darmstadt.hessen.de/files/2022-03/Anmeldung.pdf



Ab dem 14. bis zum 25. November 2022 fand zum 19. Mal die CITES CoP (Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora – Conference of the Parties, übersetzt: Übereinkommen über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen – Konferenz der Vertragsparteien) in Panama City statt.

Laut dem Newsletter des VDA wurden dort unter anderem auch die Zebraharnischwelse L46 in das Washingtoner Artenschutzabkommen (die Vereinbarung über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen und ihren Anhängen I bis III)  unter Anhang II aufgenommen.
Eine CITES Anhang II Listung  bedeutet die Aufnahme in die EU-Artenschutzverordnung Anhang B.
Dadurch wird jede(r) Halter(in) und Züchter(in) verpflichtet der   Artenschutzbehörde seine Bestandsveränderungen mitzuteilen, ein Zuchtbuch zu führen und bei Abgabe von Nachzuchten dem neuen Besitzer einen Herkunftsnachweis auszuhändigen. Neu erworbene Tiere müssen bei der zuständigen Artenschutzbehörde angemeldet werden. Die Artenschutzbehörde (nicht das zuständige Veterinäramt) ist über jede Bestandsveränderungen zu informieren, also bei Zukauf, Verkauf, Vermehrung oder Tod der Tiere.

Die Umsetzung und in Kraft Tretung der Verordnung dürfte bis Ende Februar 2023 erfolgen. Es ist empfehlenswert VORHER die vorhandenen Tiere bei der Artenschutzbehörde zu melden. Laut dem Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) und der EU-ArtschV liegt die Beweislast des rechtmäßigen Erwerbs der Tiere beim Halter. Die Behörden müssen also nicht nachweisen, dass die Tiere illegal erworben wurden, eine Nichtanmeldung der Tiere reicht, um Probleme bekommen zu können.
Da viele Halter vermutlich keinen Kaufnachweis ihrer Tiere haben werden, ist die formlose Vorabanmeldung der Tiere bei der zuständigen Artenschutzbehörde eine unkomplizierte und einfache Vorgehensweise, um den umständlichen, später vorgeschriebenen Herkunftsnachweis zu haben.

Zumindest gelang es Brasilien (noch) nicht die Tiere in WA I listen zu lassen. Meiner Meinung nach dient die Listung keinerlei Tierschutz Interessen. Der Lebensraum vieler Tiere wird in Südamerika durch den Bau von Staudämmen zerstört. Das ist eine Tatsache und keine Vorhaltung, denn in allen anderen Ländern, inklusive bei uns in Deutschland, passieren ähnliche Dinge.

Mit Naturschutz, Artenschutz, oder Arterhalt haben solche Entscheidungen nichts zu tun. Die Beeinflussung von Entscheidungsträgern durch Lobbyisten ist gängige Praxis. Der gesunde Menschenverstand wird vom Streben nach eigenem Vorteil und Profit verdrängt.

Der fiktive Charakter Lord Cutler Beckett hat es in einem einzigen Satz treffend beschrieben: 
"Es geht nur ums Geschäft."
Wohin diese Denkweise letztendlich führt, wurde auch in dem Film dargestellt: zur eigenen Vernichtung und zum Untergang.